Dornbirn und Umgebung
Unser Weg zu verschiedenen Ausfluszielen führte uns schon öfter durch die Stadt Dornbirn im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Im Herbst 2013 war sie direkt unser Ziel, aber weniger die Stadt selbst, als vielmehr die zu ihr gehörenden Schluchten und das Bergdorf Ebnit, sowie die zu ihm hinauf führende Straße von Dornbirn.
Die Straße von Dornbirn nach Ebnit
Die rund zehn Kilometer lange Strecke von Dornbirn in das 1.075 Meter hoch gelegene Bergdorf windet sich eindrucksvoll durch ein geologisch schwieriges Gebiet. Dieses wird ständig beobachtet und gilt als sehr wartungsaufwendig.
Zwar ist sie durch Lawinengalerien ganzjährig befahrbar, aber nicht immer ganz sicher. So hatte im Februar 2012 ein 50 Tonnen schwerer Gesteinsbrocken einen Teil einer Brücke in die Tiefe gerissen, und 2011 hatte ein Felssturz die 30 Meter lange Rappenlochbrücke zum Einsturz gebracht. Diese Spuren dieses Brückensturzes konnten wir bei unserem Besuch noch sehen. Auch im Februar 2013 führte ein Hangrutsch unweit des Felssturzes vom Vorjahr dazu, dass die Straße gesperrt werden musste.
Die vielen Steinschlagwarnschilder und ein kurz zuvor im Fernsehen gesehener Bericht über Felsstürze sorgten dafür, dass wir die Strecke beim ersten Mal mit einem etwas mulmigen Gefühl fuhren. Und so brachen wir die Fahrt beim ersten Versuch, dazu noch bei sehr schlechtem Wetter, nach gut zwei Dritteln der Strecke ab.
Widmen wir uns also zunächst unserer Tour durch die Rappenlochschlucht, vorbei am Staufensee und dem Kraftwerk Ebensand, der Alplochschlucht und hinauf zum Kirchle und kommen am Ende noch einmal auf das Thema Fahrt nach Ebnit zurück.
Die Rappenlochschlucht
Von Gütle aus führte unsere Wanderung zunächst durch die Rappenlochschlucht, zumindest durch den Teil, der seit dem Felssturz 2011 noch begehbar ist. Man kann den verschütteten Teil zwar durch einen Umweg umgehen und in diesen Bereich hinabschauen, aber dies reduziert aus unserer Sicht das Erlebnis, welches eine Wanderung durch eine Schlucht bietet. Der Umgehungsweg mündet in einen Steig, der an einer Felswand angebracht wurde. In luftiger Höhe bietet sich ein atemberaubende Ausblick in die Schlucht und auf den Felssturz, die Reste der damals abgestürzten Brücke und auf die neue Brücke. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass in naher Zukunft die Wiederherstellung abgeschlossen und die Schlucht wieder vollständig begehbar ist.
Der Staufensee und das Kraftwerk Ebensand
Hat man die Rappenlochschlucht durchquert, kann man die 1829 gebaute Rappenlochschluchtsperre bewundern, eine der ältesten Gewölbebogensperren in Vorarlberg. Dann ging es vorbei am Staufensee, um den ein Rundwanderweg führt, zum über 100 Jahre alten Kraftwerk Ebensand. Nach einer Besichtigung der beeindruckenden alten Maschinen lenkten wir unsere Schritte in Richtung Alplochschlucht, die hinter dem Kraftwerk beginnt.
Die Alplochschlucht
Kurz hinter dem Kraftwerk befindet sich also der Mündungsbereich des Alplochs, wie die Schlucht auch genannt wird. Wir durchquerten flußaufwärts auf einem Holzsteg die Schlucht, die durch die Dornbirner Ach geschaffen und immer noch durchflossen wird. Eng, kühl, feucht - für uns beeindruckender als die Rappenlochschlucht, der ja wie bereits erwähnt ein Teil des Reizes "abhanden" gekommen ist.
Das "Kirchle"
Am Ende des Alplochs ging es immer stetig aufwärts und wir folgten dem Wegweiser zum Kirchle. Wir wollten uns diese Klamm unbedingt ansehen, aber so weit oben? Der Fluss lag deutlich weiter unten, also wie sollte hier oben eine Klamm entstanden sein? Unsere Zweifel wurden größer, je höher der Weg führte. Hatten wir uns schon verlaufen?
Und dann endlich standen wir in diesem natürlichen, geräumigen Felsendom. Diese riesigen, begehbaren Strudellöcher - Zeugen späteiszeitlichen Geschehens - sind sehr beeindruckend und lassen die Urgewalt des Eiszeitgletscher erahnen! So etwas hätten wir hier oben, etwa 300 m oberhalb der Alplochschlucht, nicht erwartet!
Der Rückweg führte uns dann wieder zurück zum Staufensee, dem wir dieses Mal auf der anderen Seite folgten und dann wieder durch die Rappenlochschlucht bzw. oberhalb von ihr entlang.
Und wie haben andere die Wanderungen durch die Schluchten erlebt?
Dornbirn - Ebnit: Ein wahrhaftiges Naturspektakel - Informationen und eine virtuelle Expedition durch dieses beeindruckende Gebiet
Allgäu Ausflüge - Wanderungen zu verschiedenen Zeiten
Rappenloch - Alploch - Kirchle - Beschreibung einer alpinen Wandergruppe
Rappenlochschlucht - Staufensee - Alplochschlucht - Beschreibung dieser leichten Tour
Rappenlochschlucht wieder eröffnet - in dem älteren Blogbeitrag (auf den dieser Beitrag verlinkt) kann man einen Eindruck gewinnen, wie es früher einmal aussah
Das Bergdorf Ebnit
Abenteuer Anreise ins Ebnit - ein Video von ebniterleben.at
Die Neugier, was uns wohl am Ende der Straße erwartet, ließ uns nicht los und so fuhren wir bei etwas besserem Wetter die Strecke noch einmal. Am Ende der teilweise steil aufwärts führenden schmalen Straße öffnet sich ein hoch gelegenes Tal, in dem der Luftkurort Ebnit liegt.
Das zu den Vorarlberger Walserdörfen gehörende Bergdorf Ebnit befindet sich ca. 1000 Meter oberhalb des Rheintals. Im Schatten des Hohen Freschens liegt die kleine Ortschaft wie ein verstecktes Tal, überragt von den beiden steil aufragenden Bergspitzen Große und Kleine Klara.
Hier oben, abgeschieden vom Trouble des Massentourismus, kann man wunderschöne Wanderungen unternehmen. Und wer kein eigenes Auto besitzt, der kann auch mit dem Landbus (Linie 47) Ebnit erreichen.
Auch bei nicht ganz so perfektem Wetter konnten wir unsere Tour rund um Ebnit genießen.
Fortsetzung (Bilder) folgt...
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